Eine kurze Info über Reiskirchen

Das Dorf Reiskirchen ist einer von sechs Ortsteilen der Gemeinde Hüttenberg und liegt etwa sechs Kilometer südlich von Wetzlar. An der Nordgrenze des Naturparks Hochtaunus gelegen, ist das Dorf von großen Flächen an Wald, Weide- und Ackerland sowie von zahlreichen Streuobstwiesen umgeben. Reiskirchen liegt im Mittel 285 Meter hoch und hat zur Zeit ca. 830 Einwohner. In der Ortschronik von Reiskirchen ist zu lesen, daß zu Cäsars Zeiten in hiesiger Gegend die Ubier und die Chatten (Hessen) lebten. Weiterhin ist die Rede von den Alemannen und den Matthiakern. Von welchen dieser Völker die Reiskirchener Ureinwohner abstammten, ist nicht dokumentiert. Bekannt ist jedoch, daß das Dorf bereits über 1000 Jahre alt ist, da es im Jahre 975 in einer Kaiserurkunde Ottos II. erwähnt wurde. Seit dem 11. Jahrhundert gehörte Reiskirchen zur Grafschaft Gleiberg und wurde dann durch Teilung 1585 nassauisch. Am 26. April 1706 brannte das Dorf Reiskirchen bis auf die Kirche und einige wenige Gebäude ab. Die Kirche ist demnach das älteste Gebäude des Ortes und prägt noch heute das Dorfbild. Reiskirchen war seit jeher ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Noch heute wird die Landwirtschaft von einigen Reiskirchenern als Nebenerwerb und vereinzelt auch noch hauptberuflich betrieben. Auch das Brot wird zum Teil noch selbst gebacken. Im Dorf spricht man häufig noch den mittelhessischen Dialekt. Bei den Einwohnern des Dorfes besteht seit jeher ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl, weshalb man die Reiskirchener landläufig auch "die Ähniche" (die Einigen) nennt. In heutiger Zeit drückt sich dies vor allem durch ein blühendes Vereinsleben aus. Folgende Vereine und Gruppierungen sind in Reiskirchen heimisch: Fotofreunde, CVJM, Burschenschaft, Freiwillige Feuerwehr, Fußballclub, Geflügelzuchtverein, Interessengemeinschaft Bulldogs 30 plus, Musikverein, Schützenverein, Seniorenvereinigung, Tennisclub und Vogel- und Naturschutzverein. Eines der früheren Schulhäuser Reiskirchens wurde zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. In diesem Haus verfügen die Fotofreunde über ihren Vereinsraum. Daneben existiert ein Feuerwehrgerätehaus, in dem die Fotofreunde ein Fotolabor unterhalten. Die evangelische Kirchegemeinde unterhält zudem ein Gemeindehaus, welches auch des öfteren zu öffentlichen Veranstaltungen genutzt wird. Die örtliche Nähe Reiskirchens zur Gemeinde Schöffengrund drückt sich nicht nur durch die Mitgliedschaft einiger Bürger aus Niederwetz bei den Fotofreunden aus. Auch die Kirchengemeinden Reiskirchen und Niederwetz haben sich zusammengeschlossen. Die Gemeinde in Niederwetz wird vom hiesigen Pfarramt mitbetreut. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorfbild Reiskirchens stark verändert. Zum einen wurde das Dorf durch den Bau von Ortsumgehungen weitgehend vom Durchgangsverkehr befreit. Zum anderen wurde Reiskirchen als einziger Hüttenberger Ortsteil in ein Dorferneuerungsprogramm aufgenommen, wodurch viele Gebäude im Ortskern restauriert bzw. zu Wohnzwecken umgebaut werden konnten. Dank dieser Veränderungen ist Reiskirchen heute ein hervorragender Jagdgrund für Menschen, die sich gerne mit Kameras und Objektiven bewaffnen.